Wie entwickelt sich die Zukunft von Incircuit- und Funktionstestsystemen für elektronische Flachbaugruppen?
Bereits seit 4 Jahrzehnten wurde versucht, die eierlegende, fliegende Wollmilchsau für den Test von bestückten elektronischen Flachbaugruppen zu entwickeln. Alle Lösungen, die von unserem Wettbewerbermarkt versucht wurden, krankten an schwacher und eingeschränkter Software, welche sehr aufwändig und zeitintensiv zu programmieren ist. Das zwingt einen dazu, Programmiersprachen zu lernen und sich darin kontinuierlich zu üben und verlangt volle Elektronikkenntnisse.
Die Hardware dieser sogenannten Supertestsysteme ist klobig, meist veraltet und relativ ungenau. Anders als bei uns ist es allgemein nicht üblich, technische Parameter in Genauigkeit und Geschwindigkeit zu veröffentlichen, sodass für den eigentlichen Test mehr oder weniger magische Werte als Prüfgenauigkeit genutzt werden.
Alle Testsysteme testen, daran besteht kein Zweifel, die Frage ist nur, zu welchen Kosten, mit welchem Aufwand und mit welchem Ergebnis. Je teurer das Testsystem, desto mehr ist es die Regel, dass externe Dienstleister 70-80 % aller Programme erstellen. Sie liefern Programme und Adaptionen für typisch 10.000-30.000 Euro und die geringste Änderung schlägt zwischen 5.000-10.000 Euro zu Buche. Es ist natürlich richtig, dass man sich dafür teuere Programmierer spart, die zu erwartende Qualität der Prüfprogramme ist jedoch je nach Dienstleister nur mäßig bis gut. Wenn ein oder zwei Produkte auf diesen Testern innerhalb von 5 Jahren laufen, ist eine solche Entscheidung durchaus richtig, jedoch haben wir, wie wir nachfolgend erfahren werden, bei den ca. 76 % der deutschen Firmen eine wesentlich höhere Typenvielfalt bei geringeren Stückzahlen.
Das Einbinden von Fremdprogrammen, Mikroprozessorprogrammen für PIC und Flashaufgaben, die Steuerung von Feldbussystemen wie CAN, Profi, etc. oder das Einbinden beliebiger Stimuli- und Messeinrichtungen mit Schnittstellen wie USB, GPIB/IEEE, RS232, Ethernet, TCP/IP usw. sowie Softwarekomfort, der Datenbanken bedienen und auslesen und sich so an die üblichen Qualitätsmanagementsysteme halten kann und viele andere Softwaremöglichkeiten sind trotz Monsterpreisen leider nur sehr eingeschränkt verwirklicht worden.
![](/__we_thumbs__/1881_3_smft680.jpg)
Nach eingehenden Marktanalysen haben wir allerdings festgestellt, dass sich der Markt in Europa etwas anders entwickelt hat als die vorhergenannten Testsysteme den Markt bedient haben. Wir haben bereits über 2.400 Testsysteme installiert, von denen über 80 % in Deutschland eingesetzt werden. Der europäische Markt hat bei 76 % aller Hersteller von Flachbaugruppen eine Typenvielfalt von 50–500 verschiedenen Typen, die in Stückzahlen zwischen 10 und 5000 Stück gefertigt werden, die tatsächlichen Losgrößen in der Fertigung liegen also zwischen 50 und 500. Bei der Mehrheit dieser Kunden liegt die tatsächliche Baugruppengröße zwischen wenigen cm2 bis zu typisch Europakartengröße oder bei Flächen, die diese Größen in cm2 kaum übersteigt. Außerdem haben wir gelernt, dass die Anzahl der Kanäle, die im Incircuit- und Funktionstest benötigt werden, ganz selten 400 Kanäle übersteigt.
![](/__we_thumbs__/1882_3_680-block.jpg)
Um diesem einfachen und komfortablen Gerät zu seinen Testmöglichkeiten zu verhelfen, ist neben Elektronikkenntnissen von 2 bis 3 Jahren und WINDOWS-Oberflächenbedienung wie sie allgemein zum Surfen im Internet notwendig sind, vollkommen ausreichend, um ein Prüfprogramm im Incircuittest in einem halben bis zu einem dreiviertel Tag und im Funktionstest bis zu einem ganzen Tag zu erstellen. Nachdem wir keine Programmiersprache im klassischen Sinn haben, sondern nur Eingabefelder ausfüllen, sind es in den meisten Fällen Elektroniker (Rundfunk-Fernsehtechniker), die die Programme erstellen. Sie können dann auch bei hoher Typenvielfalt und kleinen Serien sehr kostengünstig und kurzfristig Programme und Adaptionen erstellen. Dieses Personal hat so viel Grundkenntnisse, dass es in Fehlerfällen mit der Produktion und der Entwicklung kommunizieren und Entwicklungs- bzw Fertigungsfehler sofort erkennen kann und damit den Kreislauf zu einer wesentlichen Qualitätsverbesserung ermöglicht. In Firmen, bei denen die Programme von Dienstleistern kommen und Anlernpersonal die reine Testung übernimmt, werden oft kritische Fertigungsfehler nicht erkannt. Das erfordert dann bei tausenden von Platinen eine Nacharbeit, was abgesehen von den Kosten noch eine Qualitätsminderung des Endproduktes verursacht, das dann noch teurer wird, als das Geld, das man sich einzusparen erhoffte. Dafür muss man bei den sonst so üblichen Programmiersprachen wie Visual Basic, C++, Pascal, Labview usw. bei guter Ausbildung mehrere Wochen ansetzen. Änderungen, wie sie bei Testsystemen nahezu täglich üblich sind, lassen sich bei unseren Systemen in unter 10 Minuten realisieren. Es ist uns daher absolut unverständlich, dass immer wieder Testsysteme gekauft werden, für die erst aufwändige Programmierschulungen erfolgen müssen und bei denen man daher eine absolute Abhängigkeit von diesen Fachleuten hat.
Wenn Sie dann einen Partner haben, der Schulungen in deutscher Sprache, Reparaturen und Kalibrierungen auch noch nach 15 Jahren macht, haben Sie den richtigen Partner gewählt.
Sie können diesen Artikel laden unter art1010.pdf.
© 11.10.2010